Die Geburtsstunde der Spielvereinigung Uehlfeld liegt im Schatten des Zusammenbruchs nach dem 2. Weltkrieg, der das Ringen um die Existenz des nackten Lebens und wohl nicht um sportliche Betätigung in den Mittelpunkt menschlichen Interesses rückte.

Umso erstaunlicher offenbart sich die Tatsache, daß sich in dieser Zeit der Unsicherheit und des wirtschaftlichen Ruins eine kleine Gruppe von alten und jungen zusammen fand, um auch der körperlichen Ertüchtigung des Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen.

So rollte im April 1946 zum ersten Male nach dem Krieg wieder der Fußball auf dem Uehlfelder Sportplatz. Rektor Toni Feuerlein hatte im Tausch gegen vier Flaschen Schnaps von den Amerikanern einen Ball erstanden, mit dem u.a. Sichlinger, Hümmer, Kiesel, Kraft, Ziegler, Dussold und Feuerlein im fairen Wettkampf ihre Kräfte maßen. Davon angespornt gesellten sich bald viele Jugendliche dazu, besessen von dem Ehrgeiz, es den „Alten“ gleichzumachen und ihnen im Spieleifer um nichts nachzustehen.

Zwanzger, Anger, Freimann, Baureis, Schlager, Danzberger, Fischer, Brey und Oskar Popp sind einige Namen, die noch in guter Erinnerung sind. Ob jedoch dieser Eifer von Bestand gewesen wäre, erscheint angesichts der Erfahrungen nach dem ersten Weltkrieg – die damalige Begeisterung für Sport blieb nur ein Strohfeuer – mehr als fraglich zu sein, zumal vor allen Dingen die ländliche Bevölkerung Uehlfelds örtlichen Belangen wenig aufgeschlossen gegenüber stand.

Der Zufluss der Heimatvertriebenen gab nicht nur der Wirtschaft, sondern auch dem Sport entscheidente Impulse. Dass der Fußballsport Fuß gefaßt hat, ist im wesentlichen ihr Verdienst. Als „Entwurzelte“ sahen sie in der Pflege der Leibesübungen eine Möglichkeit, Kontakt und Kameradschaft mit gleichgesinnten Freunden der alten und neuen Heimat zu pflegen. Eduard Knöspel, Adolf und Benno Klötzel, Heinz Schulze-Haberlandt, Karl Schönweiz, Josef Haala, Roman Malin, Petko und nicht zuletzt Edi Schaffer, der spätere Torwart des 1.FC Nürnberg, verstärkten sehr bald die Reihen der heimischen Spieler.

Der Ball rollte wieder!

Die ersten Spiele, gegen Lonnerstadt ausgetragen, wurden mit wechselndem Erfolg absolviert, bis plötzlich im September 1946 die Gründung eines Sportvereins immer mehr ins Gespräch kam und nach Verwirklichung verlangte. Im Bestreben, den wilden Spielbetrieb in geordnete Bahnen zu lenken, erfolgte die gut besuchte Gründungsversammlung, in der einer der aktivsten Vereine der Marktgemeinde aus der Taufe gehoben wurde. Mit knapper Mehrheit erhielt er den Namen „Spielvereinigung Uehlfeld 1946“.

Die erste Vorstandschaft, die damals noch der Genehmigung des Landrates und der Amerikaner bedurfte, setzte sich wie folgt zusammen:

 1. Vorstand:  Georg Kraft
 2. Vorstand:  Sichlinger
 Schriftführer:  Herbert Frisch
 Technischer Leiter:  Toni Feuerlein

Noch im gleichen Jahr erfolgte die Anmeldung beim Bayerischen Landessportverband, der auch die eingereichte Satzung bestätigte. Kurz darauf wurde der neue Verein um eine Damenabteilung erweitert; aus ihr ging eine überaus erfolgreiche Damenhandballmannschaft hervor.

Die Spielvereinigung Uehlfeld ging so gerüstet und mit Tatendrang in das erste Jahrzehnt ihres Bestehns!

Quelle: Festschrift 50 Jahre SpVgg Uehlfeld